Das Regionalliga-Derby zwischen dem SC Spelle-Venhaus und dem SV Meppen am Samstag hat für Bernard Krone einen besonderen Reiz. Das Unternehmen Krone ist Sponsor beider Vereine. Dass SCSV und SVM in einer Liga spielen, kam für ihn überraschend. „Ich hätte mir das nicht träumen lassen“, erklärt er im Interview.
Meppen und Spelle laufen mit Sondertrikots mit dem Schriftzug „Dr.-Bernard-Krone-Stiftung“ auf. Das ist für Krone einerseits eine persönliche Herzensangelegenheit. Andererseits unterstreicht es die Bedeutung des Spiels für die Region über den sportlichen Rahmen hinaus. „Es gibt ja viele Derbys. Da sieht man oft nur das, was die Vereine trennt. Das haben wir hier nicht“, sagt der gebürtige Speller. „Wir sind eine Region. Wir gehören zusammen. Lasst es uns genießen.“
Herr Krone, am Samstag findet das Regionalliga-Derby zwischen dem SC Spelle-Venhaus und dem SV Meppen statt. Sie sind Sponsor bei beiden Vereinen. Erhöht das den persönlichen Reiz für Sie noch einmal?
Als Emsländer, als geborener Speller, als Unterstützer des SV Meppen, mit dem man aufgewachsen ist - als der große Verein im Emsland - hat das natürlich eine besondere Bedeutung. Aber ich weiß schon, wo ich gedanklich den SV Meppen einordne, und wo den SC Spelle-Venhaus. Ich sehe Meppen langfristig mindestens eine Liga über Spelle. Aber natürlich ist ein solches Derby eine tolle Sache. Das ist immer ein besonderer Reiz für die Fans und die Mannschaften. Es ist schön, sich mit dem SV Meppen messen zu dürfen, nicht nur im Freundschaftsspiel wie in der Vergangenheit, sondern in einem regulären Punktspiel. Die Meppener müssen quasi nur ein paar Bushaltestellen weiterfahren zum Auswärtsspiel auf der tollen Sportanlage in Spelle.
Die Familie Krone ist dem SCSV schon lange verbunden. Sie sind Vorsitzender der Fördervereins. Haben Sie vor dem Jahr 2023 jemals daran gedacht, dass der SCSV und der SVM in einem Punktspiel aufeinandertreffen könnten?
Ganz ehrlich – nein. Ich hätte mir das nicht träumen lassen, dass wir irgendwann mal in derselben Liga spielen. Ich hätte gut damit leben können, wenn Meppen eine Liga höher geblieben wäre. Wir hätten trotzdem diese Reise mit dem SC Spelle-Venhaus in der Regionalliga antreten können. Ich wünsche mir, dass der SCSV möglichst viel lernt und viel Freude an diesem „Abenteuer Regionalliga“ hat. Der Anspruch muss hier - unabhängig von der Liga - sein, guten Fußball zu spielen, attraktiv zu sein für junge Menschen aus der ganzen Region, und damit das Image von Spelle als Ort der Freizeit, aber auch Ort der Arbeit positiv zu gestalten.
Sie stehen an der Seite der beiden höchstrangigen Fußballmannschaften des Emslandes und der Handballer der HSG Nordhorn-Lingen, ebenfalls die Nummer eins der Region. Welcher Gedanke steckt hinter diesem Sponsoring?
Früher war Sponsoring für uns als Unternehmen in gewisser Weise vorrangig soziales Engagement. Heute, in Zeiten von Arbeits- und Fachkräftemangel ist der klare Hintergrund, dass wir uns als einer der größten Arbeitgeber der Region hier positionieren wollen. Als Unternehmen, aber auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Menschen aus der Region können sich mit solchen Vereinen identifizieren. Da sind diese Sportvereine, die großen und die erfolgreichen, ein gutes Vehikel, weil wir durch die Strahlkraft dieser Vereine viele junge Menschen und auch deren Eltern erreichen. Insofern ist es heute nicht nur soziales Engagement, sondern wirtschaftlich begründet, dass wir uns besonders positiv als Arbeitgeber aus der Masse vieler guter Unternehmen im Emsland oder aus Nordwestdeutschland, herausstellen wollen.
Es scheint, dass die Förderung eher breit gestreut ist.
Jaund nein. Wir machen Sponsoring nur da, wo wir auch Krone-Standorte betreiben. Dort unterstützen wir soziale Projekte oder Sportvereine. Im Emsland haben wir viele Standorte, die des LVD, also Vertriebsstandorte, die der Krone Gruppe, die übergeordnet arbeiten, mit dem Businesscenter in Haselünne oder dem Future-Lab in Lingen, und natürlich die großen Produktionswerke in Werlte, Herzlake und Spelle. Wir sind im Emsland vielerorts vertreten, auch in ganz Nordwestdeutschland. Da sind neben dem Engagement im Heimatort beim SC Spelle-Venhaus, das wir seit Jahrzehnten betreiben, zwei Leuchtturmprojekte: Im südlichen Emsland und der Grafschaft Bentheim ist das die HSG Nordhorn-Lingen, in der Mitte und im Norden des Emslandes der SV Meppen.
Sie sind an verschiedenen Aktionen zum Derby beteiligt. Beide Mannschaften laufen mit Sondertrikots mit dem Schriftzug Dr.-Bernard-Krone-Stiftung auf. Unterstreicht das auch die Bedeutung des Spiels für die Region über den sportlichen Rahmen hinaus?
Das ist das Ziel. Es gibt ja viele Derbys. Da sieht man oft nur das, was die Vereine trennt. Das haben wir hier nicht. Die Rollen sind klar verteilt. Die Speller haben Spaß daran, dass sie sich mal messen können mit dem „großen“ SV Meppen. Aber im Grunde weiß jeder, wo sein Platz ist. Deswegen ist es wichtig, dass wir gemeinsam zeigen, dass es viel mehr verbindende Elemente gibt - inklusive vieler Sponsoren, die bei beiden Vereinen engagiert sind. Das wollte ich darstellen, damit man sieht: Wir sind eine Region. Wir gehören zusammen. Lasst es uns genießen. Mein Vater, der leider fast genau vor einem Jahr verstorben ist, war schon immer ein großer Unterstützer der Mannschaften von Spelle, auch von Meppen. Deswegen ist es uns auch eine persönliche Herzensangelegenheit, dass die Dr.-Bernard-Krone-Stiftung auf beiden Trikots präsent ist.
Abschließende Doppelfrage:
Mit Spelle und Meppen treffen zwei Welten in einer Liga aufeinander. Wie verteilen sich ihre Sympathien im Derby? Und wie lautet Ihr Tipp? Ich denke, es wird ein 2:2 geben. Das hilft Spelle im Zweifelsfall mehr als Meppen. Sympathien habe ich für beide Vereine, beide können die Punkte brauchen. Ich würde mich freuen, wenn die Stimmung richtig gut ist, wenn viele Fans miteinander feiern und Spaß haben. Das ist mein größter Wunsch.
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