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Uli Mentrup

Amin Muja: Mit 17 Jahren Premiere bei den Profis


Gänsehaut pur! Im Heimspiel gegen den Bremer SV absolvierte Amin Muja seine ersten Minuten für die Regionalliga-Mannschaft des SV Meppen. Ein paar Minuten, die viel verändern. Der Rückkehrer von der Knappenschmiede des FC Schalke 04 ist gerade erst 17 Jahre alt - und damit einer der jüngsten Spieler, die je in der Ersten des SVM aufgelaufen sind.


Beeindruckt zeigt sich der Offensivspieler von den Fans. „Ich habe das erste Mal in so einem Stadion gespielt, vor so vielen Zuschauern. Was die Atmosphäre nach dem gewonnen Zweikampf mit einem macht, das ist überragend.“ Es ging schon beim Aufwärmen los. Das Abklatschen mit den Fans nach dem Abpfiff war „ein absolutes Highliht“. Nach dem Verlassen der Kabine gab er erstmals selbst Autogramme. „Wenn man überlegt, dass ich hier selbst mal Autogramme gesammelt habe.“


Das Wochenende wird sich in die Erinnerung von Achim Muja einbrennen. Schon in der Vorbereitung hat er wechselweise mit den Profis und der U19 trainiert. Die Nominierung für den Spieltagskader, für den Stürmer Lars Spit ausfiel, war der erste Gänsehautmoment. Als er in der Nachspielzeit eingewechselt wurde, spürte der 17-Jährige Vorfreude und ein wenig Angst zugleich. Die erste Aktion hätte nach seiner Einschätzung besser laufen können. „Ich hätte den Ball besser zum Mann bringen können. Das war schwierig vor so vielen Zuschauern“, sagt er selbstkritisch.


Doch mit der nächsten Aktion erntete er Szenenapplaus von den Rängen, auf denen auch seine Eltern, Opa, Onkel und die jüngere Schwester zuschauten. Im Sprint unterband der Offensivspieler eine Überzahl der Bremer. „Als Spieler hat man so einen Instinkt, da im richtigen Zeitpunkt ranzugehen.“


„Ich war mit meiner Leistung relativ zufrieden“, sagt Muja. Nach dem Spiel habe er sich eher Gedanken gemacht, warum die Mannschaft das Heimspiel verloren habe. Das sei unnötig gewesen. Nach der Roten Karte gegen Luis Sprekelmeyer habe man gesehen, „wie groß die Mentalität der Mannschaft und wie wichtig die Unterstützung der Fans ist. Die haben uns gezogen.“


Während des Einsatzes war Muja so voller Adrenalin, dass er eine Verletzung nicht bemerkte. Die Zerrung verhinderte seinen Einsatz einen Tag später bei der Bundesliga-U19 in Dresden. Eigenlich wollte der Schüler mit seinem Vater nach dem Schlusspfiff in der Hänsch-Arena gen Sachsen starten.


Am Montag trainierte Muja nach einer Behandlung individuell. Seine Ziele: So schnell wie möglich fit werden, mit der U19 eine gute Rolle in der Bundesliga spielen und den Sprung zu den Profis zu schaffen. Bei denen fühlt sich der jüngste Spieler wohl. Er weiß, dass die Älteren ihm die Erfahrung voraushaben. „Da muss man besser und schlauer spielen. Es ist cool, als Jüngling oben mitzuspielen.“


U19-Trainer Carsten Stammermann, der Muja aus der U15 kennt und Kontakt gehalten hat, traut dem „außergewöhnlichen Talent“, das offensiv eigenlich alle Positionen spielen könne, einiges zu. Als besondere Qualität nennt er das „überragende Eins-gegen-eins, das gute Tempo“ und zwei starke Füße. Zudem sei er ein absoluter Teamplayer.


Die beiden Jahre in der Knappenschmiede hätten Muja sportlich, aber auch menschlich reifen lassen. In der Schalker U16 spielte er eine überragende Saison mit rund 50 Torbeteiligungen. In der U17 musste er oft zuschauen. „Das hat uns die Chance gegeben, ihn zurückzuholen“, sagt Stammermann. Dabei habe der Spieler auch andere Anfragen gehabt, aber dem NLZ Emsland wegen seiner guten Erfahrungen den Vorzug gegeben.

Muja schätzt Meppen als gute Ausgangsposition. Er kenne das gesamte Umfeld. Hier habe er sich wohlgefühlt und fühle sich wieder wohl, sagt der 17-Jährige, der für den Fußball lebt.


(Foto: Fabian Strohtmann)

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