
Das Toreschießen wurde Martin van der Pütten in die Wiege gelegt. Es hat den Vollblutstürmer nicht nur in seinen langen Jahren beim SV Meppen ausgezeichnet, mit dem er in die 2. Bundesliga aufgestiegen ist. „Es war eine tolle Zeit in Meppen. Die möchte ich nie missen. Was man da alles mitgemacht hat, welche Leute man kennengelernt hat. Es hat mich persönlich weitergebracht“, sagt der Fußballer, der heute 60 Jahre alt wird.
Eher zufällig, erinnert sich van der Pütten, sei er von seinem Heimatverein Raspo Börgermoor in der A-Jugend zum SVM gewechselt. „Ich habe nie in einer Auswahlmannschaft gespielt.“ Beim Spiel im Probetraining traf er dreimal. Schon in Börgermoor hatte er viele Tore geschossen. Das blieb so beim Meppener Nachwuchs unter Trainer Rainer Persike - in der ersten Saison mehr als 40. „Es hat niemand damit gerechnet, dass es so weitergeht. Da kommt einer aus der Kreisklasse hoch und schießt in der höchsten Jugendklasse Tore am Fließband“, wundert sich der Fußballer heute noch, welchen Weg er, „der kleine Junge aus Börgermoor“, gegangen ist. Er hatte selbst vermutet, dass es für ihn nach einer Saison zurückgehe zum Heimatverein.“Dass das so explodiert, damit habe ich nie gerechnet.“
Bei den Herren feierte er noch als A-Jugendlicher einen Traum-Einstand: Bei der Premiere in der Oberliga im Mai 1993 unter Hans-Dieter Schmidt schoss er das Tor des Tages gegen den Lüneburger SK.
Schon früh wurden andere auf den Torjäger mit der linken Klebe, der in der Jugend noch im Mittelfeld auflief, aufmerksam: Dietrich Weise berief ihn in den erweiterten Kader der U19-Nationalmannschaft für die EM in England. Den Sprung in den endgültigen Kader schaffte er nicht.
Aus dem bezahlten Fußball kamen etliche Anfragen. Beim Probetraining in Mönchengladbach mit Trainer Jupp Heynckes lernte er Weltstar Lothar Matthäus oder Frank Mill kennen. „So etwas vergisst man nicht.“ Auch Werder Bremen wollte den Emsländer. Mit Manager Willi Lemke schaute er sich auf der Tribüne das Spiel gegen Stuttgart an.
Aber van der Pütten hat das Emsland nie verlassen. „Ich bereue die Entscheidung nicht. Ich bin sehr heimatverbunden und ein sehr familiärer Mensch.“ Der SVM profitierte von den Stärken des Angreifers: der Schnelligkeit und dem Abschluss. Typisch waren die Treffer aus der zweiten Reihe, der „Wumms“ aus der Distanz.
In Meppen wuchs eine Mannschaft mit weiteren Spielern aus der Region heran, die auch höherklassig hätten spielen können. „Die meisten haben sich immer für den SV entschieden, weil es damals eine Truppe war. Der alte Stamm ist dem Verein treu geblieben, viele haben hier nach ihrer Karriere noch etwas in die Hand genommen“, sagt van der Pütten.
Höhepunkte der zwölfjährigen Karriere von 1982 bis 1994 in Meppen waren die Nordmeisterschaft und der Aufstieg in die 2. Bundesliga 1987. Der Stürmer schoss in 295 Punktspielen, davon 176 in der 2. Liga, 112 Tore. Mehr Treffer für den SVM erzielten nur Josef Menke (113) und Gerd Sand (294).
Sensationell waren für van der Pütten der Aufstieg des Außenseiters in die 2. Bundesliga und der Empfang nach der Rückkehr vom entscheidenden Spiel in Erkenschwick. „Wir wurden auf Händen getragen.“ Die Einheit zwischen Fans und Mannschaft sei gerade in den ersten Jahren sehr wichtig für den Klassenerhalt gewesen. „Die haben uns nach vorn gepeitscht und unterstützt. Alle haben an einem Strang gezogen.“
„Gern getroffen“ hat van der Pütten schon in der Oberliga gegen den VfB Oldenburg. Beim 4:0 am 22. Dezember 1985 wurde er für seinen Dreierpack gefeiert. Auf die Frage von Fernsehreporter Peter Graumann, ob es eine schöne Weihnachtsfeier gebe, antwortete er auf Platt: „Dat machste woll sägen.“

Heiß waren auch die Derbys gegen den VfL Osnabrück, in denen der Stürmer zweimal traf. „Highlights, die man nicht vergisst“, sagt er. Dazu zählt der beinharte Gegenspieler Neale Marmon. „Eine Kante. Da gab es was auf die Socken.“
1994 wechselte van der Pütten zum VfL Herzlake, 1998 endete seine Karriere bei BW Papenburg mit einem Kreuzbandriss. Trainer war er noch beim SV Neubörger, FC Sedelsberg, Viktoria Elisabethfehn und SV Surwold.
Spiele des SVM verfolgt der Stürmer nur noch selten. Zuletzt war er im Pokal gegen den HSV da. Dafür hat er noch viele Kontakte mit ehemaligen Mitspielern, mit denen er sich regelmäßig trifft.
Fotos: Hans Vinke/Privat
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