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Der SV Meppen gratuliert: „Hansel“ Cziommer wird heute 75

Foto: Uli Mentrup
Foto: Uli Mentrup

Er fand den Weg aus der Grafschaft Bentheim zum SV Meppen - und er hat es nie bereut. „Das war meine schönste Zeit im Fußball“, sagt Hans-Georg („Hansel“) Cziommer, der mit den Blau-Weißen in die Regionalliga aufgestiegen ist. Er wird am heutigen Donnerstag 75 Jahre alt.


Cziommer, der mit der B-Jugend des SV Bad Bentheim Emslandmeister wurde, verabschiedete sich zur Ausbildung zum Polizisten Richtung Hannover. Über Hannoversch Münden kam er zur A-Jugend bei „96“, mit der er Norddeutscher Meister wurde. Er trainierte gelegentlich bei den Profis, bei denen auch Jupp Heynckes aktiv war. 1970 zog es ihn zum FC Schüttorf 09. Da hatte ihn SVM-Manager-Legende Gerd van Zoest längst auf dem Zettel. Ausschlaggebend, vermutet Cziommer, sei vermutlich gewesen, dass er mit dem Meppener Heinz Tappel in der Polizeiauswahl spielte. Der habe wohl einen Tipp gegeben. Den Wechsel wertet er als „gute Sache“. Trainer Hermann Michel schätzte er sehr.


Als Cziommer 1971 ins Emsland kam, war der SVM gerade aus der Regionalliga abgestiegen. Es folgte ein großer Umbruch. Aus den Niederlanden kamen Torwart Eddy van t’Oost und Torjäger Harry de Vlugt, Keeper Fritz Stefens kehrte von Werder Bremen zurück. „Das war schon eine gute Truppe“, betont Cziommer. Mit einem überragenden Eberhard Strauch hinten drin und Offensivspieler Heinz Tappel. „Der war für mich der stärkste Linksaußen, den wir damals in Deutschland hatten“. Cziommer gab dem Bundesligisten Hannover 96 einen Tipp, aber „er ist nicht gegangen “.


Sportlich lief es bei den Blau-Weißen. Aber in der Rückrunde mussten sie den VfB Oldenburg ziehen lassen. Als Vizemeister qualifizierten sie sich für die Aufstiegsrunde zur Regionalliga. Vor dem letzten Spieltag war die Konstellation klar: Meppen musste gegen den hoch gehandelten ASV Bergedorf 85 gewinnen, der einen Punkt Vorsprung aufwies.


10.000 Zuschauer trieben den SVM zu einer grandiosen Leistung an. Der rechte Verteidiger Cziommer hat noch ein paar Szenen vor Augen: „Strauch und ich haben uns dem Gegner entgegengeworfen, damit sie den Ball nicht aufs Tor prügeln. Das war eine starke Geschichte. Und wir haben es Gott sei Dank geschafft.“ De Vlugt und Tappel sorgten jeweils mit einem Doppelpack für das klare 4:0. Die Fans trugen die Aufstiegshelden auf Schultern vom Rasen.


Foto: Archiv
Foto: Archiv

Erinnern kann sich Cziommer an das Freundschaftsspiel gegen Borussia Mönchengladbach zum 60. Geburtstag des SVM (1:5). Er bekam Lob für seinen Auftritt gegen Ulrik le Fevre. Einmal allerdings trickste der Däne ihn eiskalt aus: „Er hat angetäuscht, ich habe gegrätscht, wie das damals üblich war, und er ist locker an mir vorbeigezogen. Ein klasse Fußballer.“ Le Fevre schoss zwei Tore, aber da war Cziommer nicht mehr auf dem Platz. Die weiteren Treffer für die „Fohlen“ erzielten Hans-Jürgen Wittkamp, Uli Surau und Peter Wloka. Im Team von Hennes Weisweiler spielten auch Jupp Heynckes, Rainer Bonhof, Wolfgang Kleff und Herbert („Hacki“) Wimmer. Das erste Tor erzielte Meppens Torjäger Gerd Sand vor 10.000 Zuschauern.


Obwohl Sand seine Karriere beendete, Stefens, Strauch und de Vlugt zum-Ex-SVM-Coach Horst Witzler nach Essen wechselten, gelang der Klassenerhalt. Hüring kehrte aus Osnabrück zurück. Vom VfL kamen zudem Walter Wiethe und später Friedhelm Holtgrave. Meppen erreicht das Ziel Klassenerhalt als Tabellenzehnter.


Cziommer, für den Manager Gerd van Zoest immer „ein großes Vorbild war“, verließ den SVM. Er spielte noch beim VfB Rheine und beim FC Schüttorf 09. Rheine bot ihm eine Lehre als Industriekaufmann an. Ein Kreuzbandriss und eine schwere Schulterverletzung warfen ihn sportlich zurück.


Beim SVM war Cziommer zuletzt gegen den VfB Oldenburg im Stadion. Kontakte zu ehemaligen Mitspielern sind selten. Van t’Oost traf er einige Male in den Niederlanden, wo sein Sohn Simon als Profi aktiv war.

 

 

 
 
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