In einem Spiel voller Höhen, Tiefen und viel Leidenschaft geht der MSV Duisburg als knapper Sieger hervor. Der SV Meppen musste kurzfristig acht Corona-Fälle innerhalb des Teams verkraften. Dazu folgten noch zwei Platzverweise im Verlauf der Partie gegen unsere Farben. Zwar ging der SVM in Unterzahl zunächst in Führung, musste sich dann aber doch mit 1:2 (0:1) geschlagen geben.
Als weiteres Zeichen für den Frieden und die Unterstützung der Menschen in der Ukraine lief unser Team mit einem besonderen Trikot auf. Anstelle des Logos des Hauptsponsors KiKxxl sah man auf der Vorderseite das Peace-Symbol mit dem Zusatz #STOPWAR. Das Friedenszeichen wurde in diesem Fall – in Anlehnung an das SVM-Logo – in ein Achteck integriert. In den nächsten Tagen wird jedes einzelne Trikot des gesamten Kaders mit Unterschrift versteigert. Der gesamte Erlös geht an den Verein „Helping Hands“, der Spenden sammelt, um Hilfsgüter für ukrainische Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen. Weitere Infos zur Versteigerung der Sondertrikots folgen in Kürze.
Insgesamt mussten sich nach positiven Corona-Testergebnissen acht Spieler unseres Teams in häusliche Quarantäne begeben. Torwart Erik Domaschke hatte sich am Samstag beim Training am Sprunggelenk verletzt und wird am Mittwoch operiert. SVM-Cheftrainer Rico Schmitt brachte im Vergleich zum knappen 0:1 gegen Saarbrücken sieben neue Spieler. Im Tor ersetzte Matthis Harsman den verletzten Erik Domaschke. In der Startelf fehlten außerdem Ballmert, Bünning, Blacha, Fedl, Bähre und Krüger. Dafür begannen Jesgarzewski, Egerer, Feigenspan, Hemlein, Tankulic und Sukuta-Pasu.
Unser Team war hellwach, startete druckvoll. Erste große Chance dann aber für die Duisburger: Einen eher harmlosen Pass verlängerte Ademi an den linken Pfosten (14.). Doch auch der SVM erspielte sich Gelegenheiten: Max Dombrowka verpasste im Strafraum eine scharfe Hereingabe von rechts nur knapp (19.). In einen Ball von Morgan Faßbender konnte sich der Duisburger Ajani gerade noch werfen und zur Ecke abwehren, die dann aber nichts einbrachte (27.).
Überhaupt kam unser Team in der ersten halben Stunde zu zahlreichen Eckstößen – die Abschlüsse blieben aber zunächst nicht präzise genug. Aufregung in Spielminute 37: Der Duisburger Bakir lief allein auf SVM-Keeper Matthis Harsman zu; Florian Egerer zog ihn vor der Strafraumkante am Trikot und brachte ihn zu Fall. Der Unparteiische zögerte nicht und versah Florian Egerer mit der Roten Karte. Den anschließenden Freistoß konnten wir abwehren.
Unser Team agierte leidenschaftlich. Die Stimmung in der Hänsch-Arena prächtig. Duisburgs Ajanis streckte im Strafraum die Hand heraus und berührte die Kugel: Elfmeter für den SVM. Kapitän Luca Tankulic verwandelte sicher flach in die Mitte – die 1:0-Führung für den SV Meppen (45.). Halbzeitpfiff. Unsere Mannschaft zeigte eine sehr couragierte Leistung und konnte mehr spielerische Akzente als der MSV Duisburg setzen.
Gleich zu Beginn der zweiten Hälfte dann aber der Ausgleich: Bakirs Schuss von links flog in Richtung langer Pfosten in die Maschen zum 1:1 (47.). Es blieb turbulent. Nächster personeller Rückschlag dann für den SVM: René Guder traf Knoll nach einer Grätsche am Knöchel und sah dafür ebenfalls den Roten Karton (54.) Dabei verletzte sich der Duisburger, so dass er ausgewechselt werden musste. Unser Team nun nur noch mit neun Spielern in der hitzigen Partie. SVM-Cheftrainer Rico Schmitt wechselte doppelt: Für Mike Feigenspan und Richard Sukuta-Pasu kamen Yannick Osée und Marcus Piossek (61.).
Glanztat dann von SVM-Keeper Matthis Harsman: Im direkten Duell parierte er einen hochgefährlichen Ball von Hettwer (63.). Der MSV Duisburg in dieser Phase spielbestimmender. Es war ein packender Fight. Die 7119 Zuschauer in der Hänsch-Arena Meppen unterstützten den SVM lautstark. Mit zwei Mann weniger stellte sich der SVM den Duisburger Angriffen entgegen.
In der 80. Spielminute ging der MSV dann doch in Führung: Kwadwo bekam einen Steckpass im Sechzehner, legte den Ball rüber zu Bakir, dessen Schuss zuerst Matthis Harsman noch parieren konnte – letztlich staubte Ademi im Fünfer ab. Rico Schmitt wechselte noch einmal. Für Morgan Faßbender kam Stürmer Lukas Krüger in die Partie (85.). Der SVM versuchte noch einmal zu offensiven Aktionen zu kommen. Marcus Piosseks Volleyschuss verfehlte nur um Haaresbreite das Ziel (87.) Am Ende traf Chris Hemlein mit einer Flanke von rechts die Latte (90.+4). Das war knapp! Es blieb bei der Niederlage – nach leidenschaftlichem Einsatz des SVM.
SVM-Cheftrainer Rico Schmitt nach dem Spiel in der Pressekonferenz: „Mit der Leistung, mit dem Auftreten von heute ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir den Bock umstoßen. Es waren widrige Umstände, die letzten Tage waren sehr unruhig mit den Jungs, die in Quarantäne sind, und der Verletzung von Erik. Die Systematik gegen Duisburg war bereits Anfang letzter Woche klar. Nur hatte sich das Personal jetzt komplett gedreht. Ich stelle Chris Hemlein und Janik Jesgarzewski als Innenverteidiger heraus. Oder Flo Egerer, der das erste Mal seit drei Monaten wieder in der Startelf war. In der ersten Halbzeit haben wir nicht nur leidenschaftlich gespielt, sondern wir haben auch guten Fußball gespielt. Ein kleiner Knackpunkt war die Rote Karte gegen Flo. Das war eine absolute ‚Kann-Entscheidung‘, eine harte Entscheidung gegen uns. Wenn man über Kritik sprechen kann an so einem Abend: Das war ein zu frühes 1:1. Das Publikum, die Atomsphäre war da. Durch den Ausgleich kommt ein kleiner Rucksack dazu, wir mussten umstellen. Genau so nach der zweiten Roten Karte, da mussten wir wieder umstellen. Was die Jungs dennoch alles gegeben haben heute, mit dem tollen Publikum, war eine Riesen-Sache. Das war sensationell. Ein Wahnsinnsabend mit einem scheiß Ergebnis und einem zu billigen Gegentor!“
Tore
1:0 Tankulic (45., Handelfmeter)
1:1 Bakir (48.)
1:2 Ademi (80.)
SV Meppen: Harsmann - Jesgarzewski, Puttkammer, Dombrowka - Egerer - Feigenspan (61. Piossek), Hemlein, Tankulic, Guder - Sukuta-Pasu (61. Osée), Faßbender (85. L. Krüger)
MSV Duisburg: Weinkauf - Gembalies, Frey, Fleckstein - Ajani, Bakalorz (46. Hettwer), Knoll (55. Stierlin), Bretschneider (46. Kwadwo) - Bakir (85. Pusch), Ademi, Stoppelkamp
Zuschauer: 7119
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