Der SV Meppen gratuliert: Jürgen Prange wird heute 60
- Uli Mentrup
- vor 2 Tagen
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Er war einer von vielen Emsländern, die für den SV Meppen in der 2. Bundesliga gespielt haben. Dabei ging der gebürtige Lingener einen Umweg über den VfB Stuttgart, der ihn in der Saison 1987/88 an die Blau-Weißen ausgeliehen hat. „Wir hatten eine tolle Mannschaft. Das war ein Highlight meiner Karriere“, sagt Jürgen Prange, der am heutigen Donnerstag 60 Jahre alt wird.
Die Rückkehr 1987 ins Emsland bezeichnet Prange, der meist auf der rechten Seite im defensiven Mittelfeld auflief, als „schöne Zeit, die ich nicht missen möchte“.
Er lief in der Jugend für den TuS Lingen, Olympia Laxten und den SV Meppen auf, fand über den VfL Osnabrück und den VfB Oldenburg, den der Ex-Meppen-Coach Hans-Dieter Schmidt trainierte, den Weg zum VfB Stuttgart.
Bei zwei Oldenburger Spielen saß Egon Coordes, damals Co-Trainer beim VfB Stuttgart, auf der Tribüne. Als Prange einen Anruf aus der Schwaben-Metropole erhielt, dachte er an einen Scherz. Doch der Wechsel kam zustande. Unter Trainer Ari Haan waren Karl Allgöwer, Jürgen Klinsmann, Guido Buchwald seine Mitspieler. Der beste Fußballer allerdings sei der Isländer Asgeir Sigurvinsson gewesen.
Stuttgart lieh Prange an den SVM aus. Am fünften Spieltag kam der damals 21-Jährige beim 3:6 in Remscheid zum ersten Einsatz. Zwei Wochen später erzielte er seinen ersten Pflichtspieltreffer für das Team von Trainer Rainer Persike: Nämlich das 3:2 gegen Arminia Bielefeld in der 87. Minute. Die ersten beiden SVM-Tore schossen Eckhard Vorholt und Reinhold Tattermusch.
Für den Lingener Prange war es natürlich etwas Besonderes, wenige Kilometer weiter in Meppen in der 2. Liga zu spielen. „Es war mit meine beste Zeit im Fußball. Man wurde oft auf der Straße angesprochen, weil die Spieler überall bekannt waren.“ Der Aufstieg des SV Meppen mit einer Truppe von Einheimischen sei großes Thema gewesen damals. „Das war eine Sensation. Das hat der Verein gut vermarktet.“
Prange, der wieder bei seinen Eltern eingezogen war, fühlte sich in der familiären Atmosphäre bei den Blau-Weißen wohl. In der Mannschaft habe es gepasst. Mit dem US-Amerikaner Paul Caligiuri war er gut befreundet. Prange verabschiedete sich mit dem Klassenerhalt „nach einer recht erfolgreichen Saison“.
Stuttgart lieh den Emsländer gleich weiter aus zu Hannover 96, wo er später einen neuen Vertrag unterzeichnete. Er absolvierte 15 Partien in der Bundesliga, lernte mit Reinhard Saftig seinen besten Trainer kennen, und lief nach dem Abstieg im Oktober mit „96“ in Meppen auf, wo Martin van der Pütten schon in der ersten Minute den Siegtreffer für die Blau-Weißen schoss.
Im zweiten Duell mit dem SVM feierte Prange allerdings einen Sieg. Die spätere Freiburger Fußball-Ikone Volker Finke hatte ihn zum Zweitliga-Aufsteiger TSV Havelse geholt. Im Dezember 1990 schoss er das Tor des Tages und besiegelte eine bittere Niederlage für die Emsländer.
Nach einer schweren Verletzung und mehreren Operationen an der Leiste beendete Prange seine Profi-Laufbahn. Später spielte er noch für den TuS Celle. Danach wurde er Spielertrainer etwa bei Hannover 96. Dort traf er Per Mertesacker, der nach einer Verletzung zeitweise in der Zweiten trainierte. Zu den weiteren Stationen zählten auch Arminia Hannover II oder TV Badenstedt.
Inzwischen hat sich Prange, der in Barsinghausen lebt, zurückgezogen vom Fußball. Er spielt gern Golf, häufig mit Ex-Coach Mirko Slomka. „Wir sind sehr gute Freunde.“ Kontakte zu ehemaligen Meppener Mitspielern sind eher selten, gelegentlich telefoniert er mit Frank Faltin. 2017 ist er mit dem Meppener Traditionsteam beim Budenzauber Emsland aufgelaufen.
Mit dem SVM verbinden Prange noch familiäre Bande. Sein Neffe Janis Hagemann wurde beim NLZ Emsland ausgebildet, spielte mit der U19 in der Bundesliga und ist jetzt in der U23 in der Oberliga aktiv. „Ich habe einige Spiele von ihm gesehen.“ Und es sollen weitere folgen.