„Es war eine tolle Zeit“, erinnert sich Horst-Dieter Bernert an seine Jahre beim SV Meppen. Der ehrgeizige Fußballer, der als Verteidiger und als Torwart für die Blau-Weißen zum Einsatz gekommen ist, wird heute 80 Jahre alt.
Bernert gehörte von 1965 bis 1968 und 1974 bis 1977 zum Aufgebot der ersten Mannschaft, absolvierte etliche Partien in der Zweiten. Später kehrte er noch einmal zurück zur Zweiten, die von Bernd Kugler trainiert wurde. An einem Spieltag lief der Torwart sogar zweimal für die Meppener auf: Um 13 Uhr auf dem B-Platz in der Reserve, um 15 Uhr auf dem Hauptplatz in der Ersten. „15 Minuten vor dem Abpfiff musste ich raus. Willi Hanfeld hat mich richtig durchgeknetet. Dann ging es weiter“, schmunzelt der Keeper.
Begonnen hat Bernert als Straßenfußballer, in Meppen am Kanal. Als Schüler spielte er für den SVM. Als A-Jugendlicher absolvierte er bereits die erste Begegnung bei den Herren. Hans-Joachim („Bübi“) Dittmann war in jenen Jahren Stammkeeper. Zu Bernerts Mitspielern zählten Gerd Sand, Manfred Mogge, Georg Kopicera oder Dieter Bellut. Coaches waren Theo Otto, der bei seinem Vorführ-Training mit dem Stan-Matthews-Trick überzeugte, der spätere langjährige Manager Gerd van Zoest und Hermann Michel.
Begonnen hat Bernert seine Laufbahn als Abwehrspieler. Erstmals rückte er bei einem Testspiel zwischen die Pfosten, als der Meppener Keeper verletzt vom Platz musste. „Einer musste rein. Ich habe mich gemeldet“, sagt Bernert. „Ich hatte vorher nie Torwart gespielt.“ Die Position gefiel dem Naturtalent. Richtiges Torwarttraining habe es damals kaum gegeben, erinnert er sich. Der Torwart kam früher als die Feldspieler zum Training. Der Coach schoss einige Bälle auf’s Tor. „Es gab nur einen Trainer. Der war für alles zuständig.“ Später stand Bernert nur noch zwischen den Pfosten. Seinen ersten Einsatz als Torwart in einem Pflichtspiel hatte er am 18. März 1967 gegen TuS Haste.
Zur Saison 1967/68 stellte sich mit Siegfried Melzig ein neuer Torwart vor. „Ich bin die neue Nummer eins“, erinnert sich Bernert an dessen ersten Worte in der Kabine. Der SVM sicherte sich die Niedersachsenmeisterschaft. In der Aufstiegsrunde zur Regionalliga wurde er Dritter hinter TuS Celle und SV Friedrichsort, aber vor dem SV St. Georg.
Bernert verabschiedete sich und kehrte sechs Jahre später zu den Blau-Weißen zurück.
Unter Trainer Klaus Basikow, mit dem er häufig Tennis spielte, hatte er seine „schönste Zeit“. Der aus Berlin gekommene Coach, der zuvor selbst im Tor stand, habe viele neue Ideen mitgebracht. Im Meppener Kasten reihte sich Bernert hinter Bernd Kugler ein. Mitspieler waren auch Hubert Hüring, Helmut Heuing, Lothar Gans, Heinz Tappel oder Heinz Stauvermann. Für frischen Wind sorgten 1976 vier Niederländer. Auch zum Training unter Rückkehrer Hermann Michel kamen sie mit Stollenschuhen. „Sie waren technisch stark, beherrschten die Abseitsfalle perfekt“, weiß Bernert noch.
Besonders in Erinnerung ist dem Torwart eine Partie in seinem letzten Jahr unter Michel geblieben. Er vertrat längere Zeit den verletzten Kugler. Gründonnerstag 1977 wehrte er beim OSV Hannover, für den auch der junge Dieter Schatzschneider spielte, einen von Ex-96-Profi Peter Rühmkorb geschossenen Elfmeter ab und bekam ein Sonderlob von Gerd van Zoest. Das 3:3 brachte dem SVM einen wichtigen Punkt beim Kampf um den Klassenerhalt.
Danach wechselte Bernert zu Olympia Laxten, wo der Ex-Meppener Paul Abeln Trainer war. Weitere Stationen waren auch SF Schwefingen, SC Osterbrock und der TuS Lingen, bei dem er auch Co-Trainer war an der Seite von Hübert Hüring und Alo Weusthof. „Eine erfolgreiche Zeit“, stellt Bernert fest. Das Team stieg 1990 in die Verbands- und 1992 als Niedersachsenmeister in die Oberliga auf.
Bernert trifft noch immer einige ehemalige Mitspieler wie Hubert Hüring, Lukas Stricker, Peter Höfer, Manfred Mogge oder Bernd Kugler, die in Meppen fast um die Ecke wohnen. Die Heimspiele der SVM besucht er unregelmäßig. Zuletzt sah er die Partien gegen Kickers Emden und BW Lohne.
Fotos: Privat, Hans Vinke Archiv
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