Der SV Meppen gratuliert: Hermann Rülander wird heute 65
- Uli Mentrup
- vor 13 Stunden
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Hermann Rülander hat ein Jahrzehnt für den SV Meppen gespielt. Von 1982 bis 1992 bestritt er 226 Spiele für die Blau-Weißen, davon 97 in der 2. Bundesliga. „Meine schönste sportliche Zeit im Fußball habe ich beim SVM erlebt“, sagt der Torwart, der heute 65 Jahre alt wird.
Mit sechs Jahren begann Rülander beim SV Burlage mit dem Fußballspielen, zunächst als Feldspieler. Als der Torwart einmal fehlte, rückte er zwischen die Pfosten und hatte damit seinen Platz gefunden. Mit der Niedersachsenauswahl wurde er in Duisburg gesichtet und wechselte mit 15 Jahren ins Internat von Werder Bremen, wo auch Hansi Bargfrede und Gunnar Sauer untergebracht waren.
Im zweiten A-Jugendjahr zog Manager Rudi Assauer Rülander zu den Werder-Amateuren hoch, so hießen die zweiten Mannschaften damals. Dort spielte er zwei Jahre. Zweimal fuhr er mit den Profis ins Trainingslager. Nach dem Bremer Bundesligaabstieg 1980 erfüllte sich ein Traum: „Ich war permanent bei den Profis dabei.“ Als dritter Torwart.
Auch wenn Rülander später auf eigenen Wunsch bei den Amateuren trainierte, um Spielpraxis zu bekommen, war er Teil der Aufstiegsmannschaft, die 1981 in die Bundesliga zurückkehrte. Ab da gehörte er fest zum Erstliga-Kader - als die Nummer zwei im Tor hinter Dieter Burdenski. Über einen Bundesligaeinsatz, sagt er, habe er sich wenig Gedanken gemacht, weil „Budde“ gesetzt war. Beim Spiel gegen den Tabellenführer 1. FC Köln am 13. Spieltag der Saison 1981/82 verletzte sich der Stammtorwart, Rülander wurde eingewechselt.
Eine Woche später verlor Werder 2:9 bei Eintracht Frankfurt. Rülander wurde beim Stand von 2:7 von Trainer Otto Rehhagel aus dem Spiel genommen. Die Bundesliga-Karriere war so schnell beendet wie sie begonnen hatte. Hin und wieder schaut sich Rülander die Partie heute noch an.
„Es hat dort für die Bundesliga nicht gereicht. Aber es war dann umso schöner, anschließend in vielen Jahren mit Meppen auch sich selbst zu beweisen, dass man 2. Liga spielen kann“, sagt Rülander. Dass er seinen Vertrag in Bremen auflöste, lag vor allem an Meppens Trainer Hans-Dieter Schmidt, der schon vor der Saison bei ihm wegen eines Wechsels angefragt hatte. Im Dezember bekundete er weiter Interesse. „Er glaubte an mich.“ Das Vertrauen tat gut. Der Torwart nahm eine sechsmonatige Reamateurisierungssperre in Kauf. Er hielt sich selbst fit, machte in Burlage im Mannschaftstraining mit.
In Meppen war Rülander „beim Wunder Aufstieg“ mit Talenten nur aus der Region dabei. Das war sein Highlight vom Auftakt bei Arminia Hannover bis zum krönenden Abschluss in Erkenschwick. Der Torwart beschreibt es als Entwicklung: Nach den Spielen um die deutsche Amateurmeisterschaft 1986 gegen Bürstadt (1:0, 1:3 nach Verlängerung) habe die Mannschaft gesagt, sie wolle einmal Meister werden. Als das 1987 mit dem Gewinn des Nordtitels gelang, war eine gute Aufstiegsrunde das Ziel. „Der Aufstieg war nie ein Thema“, erklärt Rülander. Und doch hat es geklappt.

Besonders in Erinnerung geblieben ist dem Torwart sein erstes Pflichtspiel für den SVM bei St. Pauli (1:1) im August 1982. Gegen die Hanseaten bestritt er auch seine letzte Partie für Meppen. Unvergesslich ist der Rummel um Diego Maradona beim Spiel gegen den FC Barcelona im restlos gefüllten Hindenburgstadion. Genau wie das 0:0 im ersten Duell bei Schalke 04 mit Spielern wie Ingo Anderbrügge, Jens Lehmann oder Andreas Müller. „Wir waren die absoluten Underdogs.“
Am meisten aber beeindruckt Rülander, „dass wir eine klasse Einheit waren, klasse Jungs, die alle zusammengehalten haben. Wir haben auf dem Platz füreinander gekämpft und wir sind heute noch ein Team“, verweist der in Papenburg lebende Rülander auf regelmäßige Treffen mit ehemaligen Mitspielern, die Freunde geworden sind. „Das war das Geheimnis des Erfolgs. Das hat uns ausgezeichnet.“
Von Meppen führte der Weg Rülander zu Concordia Ihrhove. Er endete mit dem Aufstieg in die Oberliga. Nach dem Zweitligaabstieg des SVM stieg er unter Mirko Votava noch einmal als Torwarttrainer in Meppen ein.
Die Entwicklung beim SV Meppen verfolgt Rülander noch immer intensiv, „weil es einfach die ganzen Jahrzehnte ein toller Verein war und ist.“ Genau wie Werder Bremen. „Ich habe beiden sehr, sehr viel zu verdanken.“ Gewechselt hat er allerdings die Sportart: Vom Fußball zum Golf. Er ist Vorsitzender des Golfclubs Gutshof in Papenburg. Aber hin und wieder schaut er auch in Meppen im Stadion vorbei.









