„Beim SV Meppen war mein schönste Zeit als Fußballer“, sagt Gerd Steinkühler. Der Abwehrspieler, der von 1970 bis 1975 für den SVM aufgelaufen ist, wird heute 75 Jahre alt.
Der „eisenharte Vorstopper“, der vom damaligen Liga-Rivalen Eintracht Nordhorn kam, erinnert sich noch gut „an große Spiele“ gegen Ajax Amstersam mit der niederländischen Fußball-Legende Johan Cruyff, an Borussia Mönchengladbach mit Jupp Heynckes oder an Schalke 04 mit Klaus Fischer. „Das waren tolle Zeiten.“ Gegen Mönchengladbach mit Trainer Hennes Weisweiler verloren die Meppener zum 60-jährigen Vereinsbestehen 1972 vor 10.000 Zuschauern 1:5. Gegen Amsterdam ein Jahr später vor 18.000 Besuchern 0:4. Im Kicker gab es ein Sonderlob für Libero Friedhelm Holtgrave den aus Nordhorn stammenden Heinz Stauvermann und Gerd Steinkühler, die den Ajax-Weltstars nach der Pause wenig Raum ließen. Gegen Schalke folgte ein 0:1 vor 10.000 Zuschauern.
Als Steinkühler 1970 zum SVM kam, waren die Blau-Weißen gerade in die Regionalliga, die in fünf Staffeln geteilte zweithöchste Liga damals direkt unter der Bundesliga, aufgestiegen. Nach nur einer Saison ging es als Tabellenletzter wieder runter in die Landesliga. Trotz eines größeren personellen Umbruchs gelang der direkte Wiederaufstieg nach einer packenden Aufstiegsrunde.
Steinkühler erinnert sich, dass sich der SV Meppen in jenen Jahren ordentlich verstärkte. 1972 kamen die Osnabrücker Friedhelm Holtgrave und Walter Wiethe, später noch Lothar Gans vom Osnabrücker Stadtteilverein TuS Haste, der 1975 zum VfL wechselte. Aus den Niederlanden holte der SVM etwa den schnellen Rechtsaußen Harry de Vlugt oder Torwart Eddy van t’Oost. Meppen war ambitioniert. Aber die Hürden für die 1974 eingeführte zweigleisige 2. Bundesliga waren zu hoch. Die Punkte der Fünfjahreswertung reichten nicht. Der SVM hätte Meister oder Vizemeister werden müssen.
In Erinnerung geblieben sind Steinkühler, der für die Nordhorner Vereine Eintracht, Vorwärts und Alemannia aktiv war, und nach seiner Zeit in Meppen noch fünf Jahre beim TuS Lingen spielte, heiße Duelle gegen den FC St. Pauli, den Bezirksrivalen VfL Osnabrück und Eintracht Braunschweig. „Das war cool“, sagt der Abwehrspieler, der in fünf Duellen gegen Osnabrück mitmischte. Die Kulissen waren imposant. 14.000 Zuschauer - ein neuer Punktspiel-Besucherrekord - sahen das 0:0 im Januar 1974 in Meppen. Nur einen Monat später kamen genauso viele Fans gegen den späteren Bundesligaaufsteiger Braunschweig (2:3).
Steinkühler lief beim SV Meppen als klassischer Vorstopper auf. „Das war meine Stammposition.“ Aber er spielte auch Rechtsaußen und Mittelstürmer. In rund 150 Partien für den SVM hat er nach eigener Einschätzung etwa 15 Tore geschossen. Kontakt hat er noch zu den ebenfalls aus Nordhorn stammenden ehemaligen Mitspielern Heinz Stauvermann, Reinhold Wojciechowski.
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