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Der SV Meppen gratuliert: Fritz Stefens wird heute 75


Bildunterschrift: Aufsteiger in die Regionalliga 1972: Gerd Sand, Fritz Stefens, Wolfgang Heil und Willi Eilers (v.l.). Foto: Archiv Hans Vinke


Fritz Stefens feiert am heutigen Freitag seinen 75. Geburtstag. Der Jubilar kam 1968 von Germania Papenburg zum SV Meppen. Von den Blau-Weißen, für die er zwei Jahre auflief, führte der Weg des Torwarts in den Profifußball.


Bei den Germanen machte Stefens schon in der Jugend auf sich aufmerksam, kam in der Niedersachsen- und Norddeutschen Auswahl zum Einsatz. Die Anfrage von SVM-Trainer Hermann Michel sei eine große Ehre gewesen. „Da war schon damals sehr viel los“, erinnert er sich an gute Zuschauerzahlen. Meppens Torwart Siegfried Melzig ging im Gegenzug nach Papenburg.


Kurios beim Wechsel: Im Pokal, so erinnert sich Stefens, unterlag er mit den Germanen 0:1 gegen den SVM, mit dem er in der nächsten Runde bei Roland Delmenhorst 5:2 nach Verlängerung gewann. Bei seiner Premiere im Meppener Trikot gefiel er mit guten Paraden. „Ich bin sofort eingeschlagen. Da war sofort eine Gemeinschaft.“ Mitspieler waren auch Gerd Sand und Manfred Mogge, der Stefens als den besten Torwart während seiner zehn Jahre in Meppen bezeichnet.


Das Jahr in der Amateurliga Niedersachsen (dritthöchste Klasse) reichte dem gelernten Buchdrucker, sich für höhere Aufgaben bei Werder Bremen zu empfehlen. Seine Stärken: Das Lesen des Spiels und das Abfangen der Bälle schon weit vor dem Tor. „Die Bundesliga war einfach zu reizvoll“, sagt Stefens. Von 1969 bis 1971 erlebte er mit Fritz Rebell, dem früheren Nationaltorwart Hans Tilkowski und Robert Gebhardt drei Trainer.


Im Bremer Tor stand Nationalspieler Günter Bernard, der mit dem deutschen Team ohne Einsatz 1966 in England Vizeweltmeister wurde. Stefens bestand bei Testspielen in England seine Feuertaufe. Beim Bremer 5:1-Sieg in der Vorbereitung vor 3000 Zuschauern in Meppen stand er eine Halbzeit zwischen den Pfosten.


Die Bundesliga-Premiere folgte am 4. Oktober 1969 bei Bayern München. „Du spielst am Samstag“, habe ihn die Nachricht Rebells überrascht. Gegen Franz Beckenbauer, Georg Schwarzenbeck, Sepp Maier und Gerd Müller. „Ein Sprung ins kalte Wasser. Ich war ziemlich nervös“, erinnert sich Stefens. Müller schoss alle Bayern-Tore beim 4:1. Stefens musste eine Woche später zuschauen, absolvierte bis 1971 fünf weitere Bundesliga-Spiele (Alemannia Aachen, zweimal Hertha BSC, Borussia Mönchengladbach, 1. FC Kaiserslautern) und kehrte zurück zum SVM, der nach einer Saison aus der Regionalliga Nord abgestiegen war.


„Ich hatte wenig Spielpraxis“, verweist Stefens auf keine leichte Zeit. „Ich habe mich wieder reingearbeitet.“ Konkurrent im Tor war Eddy van t’Oost. Am Saisonende stand die Rückkehr in die Regionalliga pünklich zum 60-jährigen Vereinsbestehen. Am letzten Spieltag der Aufstiegsrunde schob sich der SVM daheim vor 10.000 Zuschauerrn mit einem 4:0 am Tabellenführer Bergedorf 85 vorbei auf Platz eins.


„Da war mein Vertrag in Essen schon unterschrieben“, wechselte Stefens mit Abwehrspieler Eberhard Strauch, der ihn auf dem Weg von dessen Wohnort Weener nach Meppen oft mitgenommen hatte, und Stürmer Eddy de Vlugt zu RW. Trainer war Hortst Witzler, der auch schon beim SVM verantwortlich zeichnete. Stefens schaffte mit Essen den Sprung in die Bundesliga. Unter Diethelm Ferner stand er in den ersten beiden Partien im Fußballoberhaus gegen Offenbach und Mönchengladbach auf dem Platz. 1974 lief er für den 1. FC Mülheim (6 Zweitligaspiele), von 1975 bis 1978 für den Wuppertaler SV (33) auf. Danach beendete er seine Karriere wegen Kniebeschwerden.


„Ich denke oft an Meppen“ sagt Stefens. „Es war meine schönste Zeit. Vor allem das erste Jahr. Vielleicht hätte sich doch noch ein, zwei Jahre bleiben sollen.“ Heute ist er regelmäßig mit dem Mountainbike unterwegs. Mit Willi Götz, den er aus Bremer Zeiten kennt, telefoniert Stefens regelmäßig. Kontakt hat er zu Manfred Mogge.




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