Es ist bitter: Dem SV Meppen gelingt wieder kein Tor, obwohl es zahlreiche Gelegenheiten gab. Durch zwei frühe Treffer aus schlecht verteidigten Standards verliert der SVM das Heimspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden mit 0:3 (0:2).
In der Startelf des SVM gab es im Vergleich zum Auswärtsspiel in Saarbrücken zwei Wechsel: Anstelle von Kapitän David Blacha (Rückenprobleme) und Samuel Abifade (zunächst auf der Bank) begannen Mirnes Pepic und Morgan Faßbender.
Unser Team begann druckvoll: Nach Doppelpass über Max Dombrowka und Mirnes Pepic kam der Ball auf den mitgeeilten Marvin Pourié, der das Zuspiel aber nicht festmachen konnte (3.). Dann aber die Gäste aus Wiesbaden: Nach Freistoß aus dem rechten Halbfeld war der Ball lange in der Luft und senkte sich am zweiten Pfosten – dort kam Prtajin unbedrängt zum Kopfball und erzielte die frühe Führung für Wehen Wiesbaden (5.). Nächster Standard für die Gäste: Ezehs Eckball von der rechten Seite wurde nicht vernünftig geklärt landete bei Wurtz an der Strafrumkante – der zog direkt ab. Iredale lenkte den Ball aus kurzer Distanz zum 0:2-Rückstand in die Maschen (11.). Denkbar schlechter Start.
Doch der SVM schüttelte sich und kam wie zu Beginn wieder wesentlich besser ins Spiel. Aus der Distanz zog David Vogt ab – Wiesbaden-Keeper Lyska konnte die Kugel mit den Fingerspitzen ins Aus lenken (17.). Marvin Pourié versuchte es im Sechzehner aus spitzem Winkel – der Ball wurde noch abgefälscht und landete auf dem Tornetz (22). Starke Phase jetzt des SVM: Über Risch und Vogt kam der Ball auf den durchstartenden Morgan Faßbender – der von der Strafraumkante volley abzog – der Schuss verfehlte nur knapp den Kasten der Wiesbadener (24.).
Es gab weitere Chancen für den SVM: Nach Konter über Risch kam der Ball wieder zu Vogt, der das Leder aber nicht voll traf (39.). Faßbender bediente Pepic an der Strafraumkante – der ließ die Wiesbadener Abwehrspieler stehen, sein Ball von der Strafraumkante zischte an die Latte (43.). Markus Ballmert dann auf Morgan Faßbender zentral – der Wiesbadener Iredale klärte gerade noch per Grätsche (44.). Der SVM dränte auf den Anschlusstreffer. Mit dem 0:2-Rückstand ging es in die Halbzeitpause.
Der SVM begann auch die zweite Hälfte engagiert und drängte Wehen Wiesbaden zurück. Pourié passte über rechts auf Pepic – der zog aus knapp elf Metern halblinks ab; auch diesen Schuss konnte der Wiesbadener Torhüter abwehren (48.). Es war zum Verzweifeln – wieder wollte das Tor nicht gelingen!
SVM-Cheftrainer Stefan Krämer wechselte dreifach: Abifade, Hemlein und Piossek kamen für Pepic, Ballmert und Faßbender (67.). Das Spiel jetzt zerfahrener, unterbrochen durch viele Fouls. Torraumszenen gab es zu diesem Zeitpunkt kaum. Den Wiesbadenern kam das entgegen, dem SVM lief die Zeit davon. Es war bis hier ein Spiel auf Augenhöhe – die 2:0-Führung der Hessen täuschte darüber hinweg. Erneute Wechsel beim SVM: Ametov und Mazagg kamen für Fedl und Vogt (83.). Und drei Minuten vor dem Ende machte Wehen Wiesbaden dann alles klar. Nach einer Ecke setzte sich Prtajin noch einmal durch und traf per Kopf zum 0:3-Endstand (87.).
SVM-Cheftrainer Stefan Krämer in der Pressekonferenz: „Was ich gut fand, zunächst: Nach dem schnellen 0:2 ist die Mannschaft nicht zusammengebrochen, sondern hat richtig angefangen zu fighten. Ein großes Kompliment an die Zuschauer. Das Stadion war komplett auf unserer Seite und hat uns gepusht. Das ist in vielen anderen Stadien nicht so. Fakt ist, dass wir wieder unsere Chancen nicht nutzen, die Standards haben wir unprofessionell verteidigt. Das ärgert mich sehr, weil wir uns diese Woche darauf ganz besonders konzentriert haben. Wir werden alles dafür tun, um jeden Zentimeter in dieser Liga zu fighten. Morgen um 10 Uhr auf dem Trainingsplatz geht es weiter. Wir werden wieder Tore schießen – meine tiefste, innerste Überzeugung ist, dass wir nicht absteigen werden.“
Tore:
0:1 Prtajin (5.)
0:2 Iredale (11.)
0:3 Prtajin (87.)
SV Meppen: Harsman - Fedl, Kraulich, Dombrowka - Ballmert (66. Abifade), M. Pepic (66. Piossek), Käuper, Risch - Vogt - Pourié, Faßbender (66. Hemlein)
Wehen Wiesbaden: Lyska - Mockenhaupt, Mrowca (69. Reinthaler), Gürleyen - Heußer, Wurtz (69. Froese), E. Taffertshofer, Ezeh (81. Goppel) - Hollerbach (90. Najar) - Prtajin, Iredale (46. Fechner)
Zuschauer: 6242