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100 Tage Sportlicher Leiter: David Vrzogic zieht positive Bilanz




David Vrzogic ist am 4. Februar 100 Tage Sportlicher Leiter beim SV Meppen. Mit der Bilanz ist der 34-Jährige, der 2017 mit dem Verein in die 3. Liga aufgestiegen ist, zufrieden. Im Interview spricht er über Ziele, Ideen, das neue Konzept und aktuelle Aufgaben.


Eine der ersten war die Verpflichtung von Marvin Benjamins. Die „war für mich sehr aufregend, weil es auch mein erster Transfer war.“


David, du bist seit 100 Tagen Sportlicher Leiter beim SV Meppen. Wie lautet deine Bilanz?

Ich glaube, seit ich da bin, haben wir noch kein Punktpiel verloren (lacht). Die Jungs haben gut performed. Mein Einstieg war gut. Wir haben ein Trainingslager machen dürfen.


Weißt du noch, was deine erste Aufgabe war?

Ja. Nachdem ich vorgestellt wurde vom Vorstand bin ich ins Trainerbüro gegangen und habe allen Staff-Mitgliedern meine Idee vorgestellt. Wir haben uns zusammengesetzt, uns ausgetauscht und dabei etwas besser kennengelernt.


War die hartnäckigste Aufgabe die Verpflichtung von Marvin Benjamins?

Unter anderem. Aber auch das Ermöglichen des Trainingslagers. Ich habe viele Gespräche geführt. Genauso die Vertragsverlängergung von Daniel Benke, bei der Heiner (Beckmann) viel Vorarbeit geleistet hat. Die Verpflichtung von Marvin war für mich sehr aufregend, weil es auch mein erster Transfer war.


Wie sieht dein typischer Tagesablauf aus?

Typisch ist, dass ich mit meiner Frau aufstehe, die Kinder für den Kindergarten und die Schule fertigmache. Meistens bin ich zwischen 8.15 und 8.30 Uhr in Meppen. Zuerst schaue ich mir die E-Mails an. Es folgt ein kurzes Update mit dem Trainer und dem Staff, was geplant ist in der Woche. Anschließend findet meist eine kleine Runde in der Geschäftsstelle statt, welche Themen aktuell dort anstehen, beim Vorstand und bei mir. Dann fallen operative Sachen an. Ich führe Gespräche, mal steht ein Scouting an. Der Ablauf ist nie gleich.


Wie hoch ist die Belastung?

Sehr intensiv. Es gibt Tage, an denen ich erst um 20 oder 21 Uhr zu Hause bin. Manchmal ist es etwas ruhiger, dann komme ich früher nach Hause, kann auch private Sachen machen.


Du warst Spieler, Jugendtrainer und Videoanalyst beim SV Meppen. Ist das ein Vorteil bei deiner neuen Aufgabe?

Ich denke schon. Denn ich habe einen leichteren Einstieg als ein Externer. Hier kenne ich jede Person - auch beim NLZ, beim Frauenfußball oder den Hausmeister -, aber auch alle Räumlichkeiten. Andererseits hänge ich mit dem ganzen Herzen am Verein, da geht an Spieltagen der Puls vielleicht deutlich höher, als wenn man woanders ist.


Der Anteil von Eigengewächsen ist so hoch wie seit Jahren nicht mehr. Wie wichtig ist das im Konzept des Vereins, das du erarbeitest?

Sehr wichtig. Seit Januar 2023 haben wir die Anerkennung vom DFB als NLZ. Das ist ein Fundament für den Verein. In die Entwicklung der Jungs investieren wir unfassbar viel Zeit. Das sind die Talente, die davon träumen, in der Hänsch-Arena zu spielen. Es ist sehr wichtig, dass wir die Durchlässigkeit nach oben gewährleisten. Das hat der Verein mit dem Abstieg begriffen. Wir wollen in der Jugendarbeit nicht nur so gut bleiben, sondern uns stetig verbessern.


Kannst du weitere Stichpunkte des Konzepts nennen? 

Ich schreibe noch daran. Aber es gibt ein paar Punkte, die elementar sind. Welche Werte vertreten wir, wofür steht der Verein auf und neben dem Platz. Der SV Meppen ist ein Kind der Region. Wir können nur von den Personen leben, die uns das Stadion auch füllen, wo wir auch Sponsoren haben, die uns begleiten.


Wird als Ziel auch eine Klasse genannt oder bleibt das Konzept eher abstrakt?

Es geht auch um Inhalte, etwa die Verbesserung der Infrastruktur: Thema neue Tribüne, die Verbesserung der Trainingsplätze oder die Veränderung von Räumlichkeiten. Das gehört dazu. Definitiv aber auch eine Zielsetzung. Die haben wir: Mittelfristig mit dem direkten Aufstiegsrecht für die Regionalliga Nord definitiv hochzugehen 2026. Auf dieses Ziel arbeiten wir hin. Aber nicht auf Biegen und Brechen. Wir scheuen uns nicht, wenn es früher klappt. Aber ich glaube, so etwas muss gut vorbereitet sein. Man muss eine Mannschaft kreieren, die bereit ist hochzugehen. Doch da müssen alle mitziehen, nicht nur die Jungs auf dem Platz, sondern auch Fans, Sponsoren und die Personen, die hier arbeiten.


Was sind aktuell die wichtigsten Aufgaben?

Mit Adrian (Alipour), Heiner und dem Staff drumherum eine Idee zu entwickeln, Profile zu erstellen. Wo sehen wir welchen Spieler? Wie muss das Profil bei unserer Spielphilosophie aussehen? Vertragsgespräche sind ein riesiger Punkt, die mich täglich in meiner Arbeit begleiten. Man baut ja jetzt schon eine Mannschaft auf. Für die jungen Spieler gilt es einen Übergang zu gestalten. Ich tausche mich täglich mit den Trainern aus, um Verbesserungen zu finden. Die Kommunikation ist elementar wichtig.


Du hast ja auch in Dortmund oder München gespielt. Profitierst du von den Erfahrungen deiner eigenen Karriere?

Klar, ich habe Persönlichkeiten kennengelernt, mit Matthias Sammer, Michael Zorc oder Ralf Minge zusammen mit meinem Berater über Vertragsinhalte gesprochen. Als junger Bub hat man das anders im Kopf. Aber wenn ich das heute Revue passieren lasse, nehme ich viele Dinge mit. Wichtig ist der menschliche Umgang. Da versuche ich immer eine Empathie zu entwickeln. Mein großes Plus ist, dass ich Spieler war und mich in sie hineinversetzen kann. Auf der anderen Seite habe ich vorher noch nicht gesessen. Da muss ich mich finden und Erfahrungen sammeln. Das, was ich mitgenommen habe, möchte ich umsetzen. Nicht eins zu eins. Es waren auch Sachen dabei, die nicht gut waren. Ich versuche das Beste mitzunehmen.

 

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