Die Fußballerinnen des SV Meppen haben in der 2. Bundesliga für einen Paukenschlag gesorgt. Die Mannschaft von Trainerin Carin Bakhuis setzte sich beim Spitzenreiter SC Sand mit 2:1 (0:1) durch. Für den Last-Minute-Siegtreffer sorgte Selma Licina.
Die Emsländerinnen ließen sich nicht von einer langen Verletztenliste beeindrucken. Es fehlten Spielerinnen wie Nina Rolfes, Nina Zimmer, Marleen Kropp, Isabella Jaron, Jenske Steenwijk und Kapitänin Sarah Schulte. Neben Torhüterin Thea Farwick saßen nur noch vier Feldpielerinnen auf der Bank. Dennoch beendeten die SVM-Frauen die eigene Serie von vier sieglosen Punktspielen (2 Zähler).
Der SC Sand, der zuvor aus sechs Partien satte 16 Zähler geholt hatte, kassierte die erste Niederlage und büßte prompt die Tabellenführung ein. Neuer Spitzenreiter ist der Hamburger SV, der sich gegen Jena mit 5:0 duchsetzte.
„Wir sprechen gar nicht über die Verletzungen“, erklärt Bakhuis, deren Spielerinnen sich im baden-württembergischen Sand ein Lob verdient hatten. „Es ist einfach gut, wie die Mannschaft das löst.“
Der SVM agierte in der Stadt nur 15 Kilometer entfernt vom französischen Straßburg, dem Sitz des Europäischen Parlaments, entschlossen. Dennoch gerieten die emsländischen Fußballerinnen im ersten Durchgang „ein bisschen unter Druck.“
Dagegen habe ihr Team nicht so viel Druck auf die gegnerische Kette ausüben können, stellt die Trainerin fest. Die Gastgeberinnen gingen bereits nach einer knappen Viertelstunde durch Emma Catherine Loving in Führung. Ein weiterer Treffer gelang dem SC Sand trotz einiger Möglichkeiten vor der Pause nicht. Der SVM nutzte seine einzige große Chance bis dahin nicht.
Bakhuis stellte in der zweiten Halbzeit etwas um, Meppen presste höher, bekam auch in der Offensive mehr Anteile. Nach einer Ecke beförderte Tabea Griss (55.) den Ball ins eigene Tor. Ausgleich für den SVM.
Die Gastgeberinnen wollten die Wende, hatten bis zur 70. Minute deutlich mehr Anteile. „Aber sie schießen das Tor nicht“, sagt Bakhuis. Das sollte sich rächen. Denn ihr Team kam wieder besser ins Spiel und hatte in der Nachspielzeit das Glück der Tüchtigen. Nach einem tiefen Ball von Chihiro Suzuki auf Akane Miyoshi kam das Leder zu Selma Licina, die sich in einer Einzelaktion gegen Torhüterin Stella Busse behauptete.
Der erste Treffer der von Werder Bremen gekommenen 22-Jährigen im vierten Punktspiel sorgte für ausgelassene Partystimmung bei den Emsländerinnen, die die lange Heimreise über knapp 600 Kilometer versüßte.
SC Sand - SV Meppen 1:2 (1:0)
SV Meppen: Sieger; Ihlenburg, Bröring, Bleil (83. Miyoshi), Weiss, Grosicka (46. Suzuki), Kossen, Preuß, Günnewig, Licina, Kardesler.
Tore: 1:0 Emma Catherine Loving (14.), 1:1 Tabea Griss (Eigentor/55.), 1:2 Selma Licina (90.+3).
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