Das einwöchige Trainingslager des SV Meppen an der türkischen Riviera bezeichnen Trainer Adrian Alipour und der Sportliche Leiter David Vrzogic als „überragend. Die Bedingungen waren perfekt.“ Das Fazit knapp eine Woche vor dem Start ins Restprogramm. „Wir sind soweit.“
Nach zwei Wochen Training bestenfalls auf Kunstrasen entdeckte der Regionalliga-Fünfte rund um das Kamelya Collection Selin Hotel ganz andere Möglichkeiten. Dafür dankten Alipour und Vrzogic den SVM-Förderern, die den Aufenthalt in Manavgat erst ermöglicht hatten, ausdrücklich.
Die Emsländer nutzten die Einheiten auf guten Rasenplätzen tatkräftig. „Wir konnten Abläufe und Inhalte unter wettkampfähnlichen Bedingungen aufarbeiten“, erklärt der Trainer. Das wäre bei den widrigen Witterungsbedingungen in Deutschland kaum möglich gewesen. Alipour bescheinigt seinen Spielern, dass sie die Gelegenheit genutzt hätten. „Die Intensität, die Umsetzung und der Wille der Jungs“, beeindruckten ihn.
Hinzu kam der „super Test“ gegen den West-Regionalligisten Wuppertaler SV. Beim 0:2 habe der bärenstarke Gegner aufgezeigt, „woran wir noch arbeiten müssen. Die Videoaufzeichnungen werden unsere Sinne schärfen.“ Alipour hatte seinen Ex-Verein bewusst als Sparringspartner der der letzten Partie vor dem Pflichtspielstart 2024 am nächsten Sonntag gegen das Nord-Spitzenteam Holstein Kiel II gewählt. „Wir wussten, welche Wucht auf uns zukommt.“
„Das war eine gute und hilfreiche Woche“, urteilt Vrzogic, der schon mindestens ein Dutzend Mal im Wintertrainingslager war, jetzt erstmals als Sportlicher Leiter. „Die Gemeinschaft ist noch gestärkt worden“, weiß er, „wir sind eine überragende Einheit“, stellt Alipour fest.
Vrzogic nutzte die Gelegenheit zu vielen Gesprächen, um die Spieler auch außerhalb des Platzes noch besser kennenzulernen. Dabei gab es in Zusammenarbeit mit Alipour ein gegenseitiges Feedback. „Die Identifikation mit dem SV Meppen ist groß“, erkannte der Sportliche Leiter. Bei dem einen oder anderen Spieler seien Vertraginhalte bei einer möglichen Verlängerung angedeutet worden. Bevor es konkreter werden könne, sollen aber die ersten Spiele 2024 abgewartet werden. Und die sind bei Gegnern wie Kiel II, dem Bremer SV, dem VfB Oldenburg und Hannover 96 II hoch interessant.
Mit Preußen Münster führte Vrzogic noch in der Türkei etliche Telefonate. Um die Leihe von Marvin Benjamins perfekt zu machen, müssen noch einige Kleinigkeiten geklärt werden. Der 21-Jährige flog ins Trainingslager nach. Der Sportliche Leiter des SVM hatte ihn zuvor bei der U23 der Preußen mehrfach beobachtet und mit seinem Münsteraner Kollegen Peter Niemeyer Kontakt aufgenommen. Benjamins ist Linksfuß, dynamisch, stark im Eins-gegen-eins, „gute Flanken, guter Abschluss“, beschreibt ihn Vrzogic. Benjamins konnte im Trainingslager seine künftigen Mitspieler kennenlernen und sich ein wenig mit den Abläufen und der Spielphilosophie des SVM vertraut machen. Per Video wurden die Kenntnisse vertieft, in dieser Woche sollen sie mit weiterer individueller Taktikschulung verfeinert werden.
Benjamins hat die komplette Preußen-Vorbereitung mitgemacht, ist also fit und „ein guter Fußballer“, sagt Alipour, „ein Qualitätsspieler“. Die benötige er bei 19 Partien in nur dreieinhalb Monaten (18 Punktspiele und das NFV-Pokalfinale). Für ihn sei auch Niclas Wessels, der sich zu Saisonbeginn das Wadenbein gebrochen hat, wie ein Neuzugang. „Ich kannte ihn nur vom Hörensagen.“ Jetzt weiß er, dass der 19-Jährige Impulse geben kann. Auch den Kapitän Jonas Fedl hatte der Coach nur kurz auf dem Platz gesehen.
Der 24-Jährige war ebenfalls mit im Trainingslager.
Nicht in der Türkei weilten Tobias Mißner, Bruno Soares und Lukas Eixler. Sie haben sich mit Physiotherapeut Lars Edel im Sportwerk Ochtrup so intensiv vorbereitet, dass sie Mittwoch zum nächsten Mannschaftstraining erwartet werden.
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